Powertrailing Extrem, oder : nach Frankreich, für ein paar Dosen

14.5.18 Anreise / Ankunft / erster Abend
Der Onkel ist voll motiviert, Auto beladen, Fahrradträger dran, Leeze drauf. 10 Uhr Abfahrt. Gut 700km fahre ich bis nach Montier-en-Der in der Champagne / Frankreich.
Das Hotel habe ich über Booking com gebucht, hier versteht man sogar Englisch, Super ! denn die französische Sprache ist mal garnicht meine !
Ankunft am Hotel am frühen Abend. Bei mässigem Verkehr kam ich gut durch. Entgegen meiner Erwartung und Information musste ich keine Maut bezahlen !
Im Hotel erstmal das recht schlichte Zimmer bezogen und mich eingerichtet, und dann das Fahrrad vom Träger genommen.
Die Hotel Chefin kommt auf mich zu, erklärt mir die Parkplatzsituation und fragt ob ich das Rad über Nacht nicht im abschließbaren Schuppen lassen möchte, da sag ich doch nicht nein !

Im Ort gibts 2 bekannte Supermärkte (mit je 4 Buchstaben) und ich decke mich mit Wasser (ohne Kohlensäure), Baguette, Käse, Salami, Senf und 2 Bier ein.
Vor meinem Hotel ist eine kleine überdachte Terasse angelegt, mit Tischen, Stühlen und französischem Charme (sowas von chic), ich lasse mich genau dort nieder, und esse erstmal was, gönne mir nen Film am Tablett und die beiden Biere.
Ins Bett geh ich gegen 21 Uhr.

Für heute reichts mir, der morgige Tag wird heftig !

 

15.5.18 DER Tag !

Aufstehen um sechs, kurz ins Bad (auf dem Gang), das Baguette belegt und dann LOS !!

Der Powertrail der mich hergelockt hat, wartet mit über 1000 (!) Dosen auf, ich kann aus dem Vollen schöpfen. Nur 300 Meter muss ich radeln um an der ersten Dose des Tages zu sein, lasset die Spiele beginnen.

Mir fällt ein, das die Hints ja übersetzt werden müssen, das Smartphone hilft hier ! Zaun, Stein, Baumstumpf und Baum hab ich schnell gelernt.
Die erste Pause mache ich gegen 12 – das GPS vermeldet das ich die 100ste Tagesdose geloggt habe. Das belegte Baguette und ein geschütteltes (nicht gerührtes) Wasser gibt´s zum Mittag.
Die schöne Champagne zeigt sich von der verregneten Nacht leider immer noch etwas feucht, immer wieder lasse ich Dosen einfach liegen,
denn ich möchte nicht durch die Hüfthohe Flora stampfen, wie sehe ich denn nach 150 Dosen aus ? Nee nee, es gibt hier ja noch genug Dosen.                                

Zwischen 13 und 18 Uhr finde ich, trotz reichlich liegengelassener Dosen weitere 100 Caches. Auf diesem Teilstück sind sie sehr einfach versteckt, und ich kann viele Funde verbuchen.

Bei Nummer 200 mache ich dann noch eine Pause, die Schuhe sind trotz Umsicht patschnass und die Hose auch, bis an die Knie – ist halt kein Sissicachen ! Nach der Pause wird es bestimmt noch 3 Stunden hell sein wird, also rauf aufs Rad. Weiter ! Der Hintern beschwert sich, auch die Oberschenkel brennen, aber von nichts kommt nichts. 
Gegen 20 Uhr verabscheidet sich doch glatt der Hauptständer meines Velos ! Abgebrochen ! Nun muss ich das Rad hinlegen oder anlehnen während ich cache.
Die Fahrradtasche am Gepäckträger und das Montana am Lenkrad bringen die Entscheidung : nur noch cachen an Stellen wo ich das Rad stehend anlehnen kann.
Immer mehr Dosen lasse ich einfach liegen, und gegen 21 Uhr bin ich wieder in Schlagdistanz zur Unterkunft – das Ende eines anstrengenden Tages.

Noch kurz duschen (Dusche für alle auf dem Gang) und etwas gegessen geh ich fix und fertig ins Bett. Wie erwartet ein heftiger Tag.

 

16.5.18 The Day after …
Poofen bis um 9. Frühstück hab ich nicht vorbereitet, also raus – Mist, es gallert wie aus Eimern.
Den Knirps aus meinem Auto nutze ich um einigermaßen trocken zum Bäcker zu kommen, Schlange stehen für ein belegtes Baguette.
Nach dem Genuss des hervorragenden Backwerkes laufe ich zum Discounter und kaufe ein Kaffeegetränk aus der Kühlung – in der Not … naja.
Google nennt mir eine Fahrradwerkstatt in der Nähe,  Mittags nutze ich eine Regenpause um hinzuradeln.
Der Leezenschrauber kann super englisch, wir plaudern ein wenig während er das Fahrrad mit einem Neuteil instandsetzt. Als ich nach dem Gesammtpreis frage, meint er das seine Frau die Kohle verwaltet – ich soll in den Shop gehen und nach Angela fragen. Ich erwähne das es wie in Deutschland wäre : das Geld für Angela, und wir lachen herzhaft.
Nach erfolgter Reparatur (18€) kommt mir die Idee noch ein paar Dosen zu suchen – Pustekuchen ! Nach kurzer Anfahrt gibt´s nen richtigen Wolkenbruch und ich drehe um, ohne eine Dose gefunden zu haben. Der Himmel öffnet alle Schleusen, Patschnass nach nur 3 Minuten. Zum Unterstellen finde ich nichts, radele also zurück zum Hotel. Viel nasser sind Schwimmer auch nicht !
Ab in die Dusche (die ja auf dem Flur ist) die Klamotten zum trocknen aufgehangen, dann plagt mich erneut Hunger. Mit dem Auto fahr ich zum Nobeldiscounter mit den 4 Buchstaben und erwerbe Käse,  Salami und wieder Baguette – so nach dem Motto „wenn man schonmal da ist“ und erneut : Bier.
Ich esse auf dem Zimmer, schaue einen Film am Tab, es regnet mal stark und mal sehr stark und ich zische 2 Bier.
Erschöpft vom Vortag liege ich um halb neun im Bett und habe Mühe die Augen offen zu halten.
Schlafen ist toll, wenn man denn kann. Es donnert die ganze Nacht, die Nachbarn rennen immer den Flur auf und ab und der Holzboden knarrzt bei jedem ihrer Schritte. So ist es halt in diesem Hotel.
17.5.18 der letzte Tag / Abreise
Irgendwie hab ich dann doch geschlafen und stehe am Abreisetag um sieben auf.

Kurz Frühstücken – der Weg zum Bäcker um die Ecke ist schon zur Routine geworden, ab halb acht ist die Rezeption besetzt – ich muss ja noch zahlen und das Auto beladen.
Alles passt super hintereinander. Auto gepackt, Fahrrad auf den Träger geschnallt, und dann ist die Rezeption auch schon besetzt! Ich versuche noch ein paar Brocken französisch aber wechsele dann ins Englische.

Die Rechnung. Waren sie zufrieden ? Würden sie uns weiter empfehlen ? Kommen sie wieder ?
Bei unter 90 Euro für drei Übernachtungen war ich ohne große Erwartungen angereist, das Hotel hat auf jeden Fall seinen eigenen Charme und gerne würde ich wiederkommen ! Als Geocacher, als Gast und als Geniesser.
Auf dem Rückweg braucht mein sparsamer Diesel nun doch frischen Kraftstoff, ich fahre in Luxemburg von der Autobahn ab, in 2 Kilometern sind 2 Tankstellen, ne freie und ne Blaue Markentankstelle.
Beide gleich teuer, also blau. Einen Cache in direkter Nachbarschaft zur Tanke kann ich nicht liegen lassen. Die Bewegung tut gut, die Dose war leicht – ein schneller Fund.
Zuhause komme ich um 16 Uhr an, die Klamotten ab in die Waschmaschine und das Rad in den Schuppen und dann stelle ich fest, das ich noch länger hätte bleiben können.
Nach nur 7 Stunden Fahrt habe ich ein völlig anderes Land mit einer ganz anderen Art Mensch kennen gelernt. Die Einfachheit des Typischen Französischen Klischees hat ihren Charme. Trotz Sprachlicher Barrieren habe ich mich vom Anfang an wohl gefühlt !

Erst im Nachgang stelle ich fest, was mir gefehlt hat. In Frankreich und unterwegs war ich echt gut versorgt. Für einen Kurztrip fehlte es an : nichts !
Noch ein paar Zahlen zu meinem Abenteuer ? OK !

An diesem einem Cache-Tag hab ich rund 15 Stunden (abzüglich Pausen) gecacht und dabei 80 Kilometer mit dem Fahrrad (ohne E) zurück gelegt ! Ich habe 260 Caches gefunden und geloggt, und bestimmt 60 einfach liegen lassen. Der Akku meines Montana hat sich nach 13 Stunden ausgeklinkt, die Reserve-Akkus taten ihren DIenst bis zum Ende des Cache-Tages.
Ich habe mit meinem Auto 1250 Kilometer abgespult und durchschnittlich 5,8 Liter Diesel pro 100km verbraucht

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